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Landschaften voller Leben –
Schutz gefährdeter Arten und ihrer Lebensräume sowie Wiederherstellung geschädigter Ökosysteme im Naturpark Rosalia-Kogelberg

Projektname: „Landschaften voller Leben“
Projektnummer: C421010
Förderschiene: Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie
Projektlaufzeit: 06/2024 – 12/2025
Projektvolumen:  € 1.349.730,00 (Naturpark Rosalia-Kogelberg: € 571.624,16)
Förderquote: 100 %
Projektträger: Verein zur Förderung des Naturparks Rosalia-Kogelberg, ZVR 747009360
Förderwerber: Verband der Naturparke Österreichs (VNÖ)
Projektverantwortliche: Sandra Wallner MSc.

Mit Unterstützung des Biodiversitätsfonds, finanziert von der Europäischen Union – NextGenerationEU und dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie.

Mit dem Projekt „Landschaften voller Leben – Schutz gefährdeter Arten und ihrer Lebensräume sowie Wiederherstellung geschädigter Ökosysteme in Naturparken Österreichs“ nutzt der Naturpark Rosalia-Kogelberg in Kooperation mit dem Verband Naturparke Österreichs (VNÖ) die Chance, Flächen, die teils akuten Handlungsbedarf aufweisen, zu revitalisieren, renaturieren oder neu anzulegen.

Projektinhalt

Revitalisierung, Neuanlage und Vernetzung von Streuobstwiesen zum Schutz gefährdeter Arten
20 Standorte in Drassburg, Schattendorf, Loipersbach und Rohrbach bei Mattersburg | 4,5 ha

Problemstellung
Streuobstbestände sind durch Überalterung, Verbrachung und Rodung gefährdet. Durch die Aufgaben der Nutzung verbuschen viele Streuobstwiesen. In älteren Beständen werden die Bäume nicht mehr gepflegt und keine Jungbäume nachgepflanzt. Oft werden Bestände gerodet, um eine Bewirtschaftung mit größeren Maschinen durchführen zu können. Die Bewirtschaftung mit Balkenmäher u. ä. wird meist nicht mehr durchgeführt. Dies beeinträchtigt den Lebensraum geschützter Arten wie der Zwergohreule.

Ziel
Durch Revitalisierung bzw. Neuanlage von 18 Streuobstbeständen und die Vorbereitung von drei Flächen für Streuobstbestände in vier Naturpark-Gemeinden wird der Lebensraum für gefährdete Arten erhalten bzw. erweitert. So werden Trittsteinbiotope geschaffen und die vorhandenen Bestände besser vernetzt.

Renaturierung eines Davall Seggen- Niedermoors
Rohrbach bei Mattersburg | 0,2 ha

Problemstellung
Die Gefährdung des Niedermoors geht von einer strukturellen Veränderung der Landnutzung durch Aufgaben der Streuwiesennutzung, Flurbereinigung, Entwässerung sowie Verbrachung und Verbuschung aus. Veränderte Klimabedingungen stellen ebenfalls eine Gefährdung dar. Die Fläche, welche im Natura 2000 Vogelschutzgebiet „Mattersburger Hügelland“ liegt, stellt eines der letzten Niedermoore im Burgenland dar.

Ziel
Ziel ist die Renaturierung und Verbesserung eines Davall Seggen-Niedermoors sowie die Wiederherstellung von angrenzenden Feuchtlebensräumen für geschützte Tier- und Pflanzenarten. Die Niedermoorfläche stellt ein Inselbiotop dar, denn gleichwertige Biotoptyen sind in der gesamten Region kaum mehr vorhanden.  Allgemein stellt die Feuchtfläche ein Trittsteinbiotop dar, das einen Beitrag zur Vernetzung der Feuchtlebensräume rund um den Rohrbacher Teich leistet. Diese Strukturen bilden die Voraussetzung zur Sicherung von Amphibien- und Vögel-Populationen mit ausreichender Anzahl von Individuen.

Renaturierung von Feuchtgebieten
6 Standorte in Drassburg, Schattendorf und Rohrbach bei Mattersburg | 0,7 ha

Problemstellung
Die Gefährdung der Feuchtlebensräume, im Speziellen Stillgewässer, die mehrheitlich im Natura 2000 Vogelschutzgebiet „Mattersburger Hügelland“ liegen, geht von einer strukturellen Veränderung der Landnutzung durch Grünlandumbruch, Flurbereinigung, Entwässerung und Verfüllung (Aufschüttung) aus. Auch die Verbuschung der Flächen und das fehlende Management werden zunehmend zum Problem. Veränderte Klimabedingungen stellen ebenfalls eine Gefährdung dar. Dies führt zu einer Verschlechterung der Lebensräume von seltenen, geschützten Arten.

Ziel
Ziel ist die Wiederherstellung bzw. Schaffung von Feuchtlebensräume für Amphibien. Fünf Teiche bzw. Tümpel sollen als Trittsteinbiotope zur Biotopvernetzung beitragen. Eine wechselfeuchte Fettwiese soll nach naturschutzfachlichen Gesichtspunkten bewirtschaftet und eine Baumreihe als Landschaftselement angelegt werden. Diese Teiche, Tümpel und Feuchtwiesen stellen wichtige Trittsteinbiotope dar, die Feuchtlebensräume im Naturpark-Gebiet vernetzten. Diese bilden die Voraussetzung zur Sicherung von Amphibien- und Vögel- Populationen mit ausreichender Anzahl von Individuen.

Renaturierung von Halbtrockenrasen und Steilwänden
Zwei Standorte in  Rohrbach bei Mattersburg | 4,6 ha

Problemstellung
Durch die Nutzungsaufgabe nimmt die Verbrachung und Verbuschung der Flächen, die beide im Natura 2000 Vogelschutzgebiet „Mattersburger Hügelland“ liegen, zu. Dadurch verlieren Arten des Offenlandes ihren Lebensraum. Die verbuschten Flächen müssen vorbereitet werden und eine dauerhafte Bewirtschaftung gesichert sein. Steilwände sind durch Abrutschungen und Bewuchs gefährdet. Auf einer der Flächen stellt zudem Erosion ein nicht außer Acht zu lassendes Problem dar.

Ziel
Der Erhaltungszustand von zwei verbuschten Halbtrockenrasen soll durch Entbuschung und Vorbereitung zu einer Mäh- bzw. Weidenutzung verbessert werden. Dadurch werden vorkommende Orchideen- und Heuschreckenarten geschützt. Zudem werden Erdsteilwände auf einem dieser Halbtrockenrasen saniert, um als Lebensraum für Bienenfresser erhalten zu bleiben. Die Vernetzung der Grünlandflächen bzw. Halbtrockenrasen in der Region wird durch die geplante Schaffung von Trittsteinbiotopen gefördert.